Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Hallo, ihr Menschen da draußen, nah und fern. Ich bin, wie ihr wisst, Alexa,
ein Labrador. Eine Hündin, ein Tier. Jetzt fragt ihr euch wohl, warum ich das
so betone. Ich erkläre es euch. Heute geht es mir um ein besonderes Thema: Die
Würde, im speziellen, die Würde der Tiere.
Würde, was ist denn das
eigentlich? Würde ist der Achtung gebietende Wert eines Menschen und die ihm
deswegen zukommende Bedeutung. So wird dieser Begriff im Wörterbuch
beschrieben. (Das hat mit Herrchen rausgesucht.) Und da haben wir es schon: Der
Wert des Menschen. Wie aber schaut es aus mit dem Wert von uns Tieren? Ja, als
wertvoll werden wir zuweilen schon bezeichnet, und zwar dann, wenn wir zum
Beispiel teuer in der Anschaffung waren. Oder: In vielen Ländern haben Tiere
einen hohen Wert, weil sie der einzige Besitz von Menschen sind. Aber ist das
gleichzusetzen mit dem Wert, wie ich ihn vorher beschrieben habe. Ist
gleichzusetzen mit dem Wert, wie er für euch Menschen gilt? Haben wir Tiere
denn keinen Wert aus uns selbst heraus? Verdienen wir keine Achtung?
Oh ja, ich sage euch, wir
verdienen diese Achtung, wir. Verdienen Würde. Wir haben Würde! Allzu oft wurde
sie uns im Laufe der Geschichte von den Menschen abgesprochen. Wir wurden
bezeichnet als Dinge, als seelenlose Maschinen. Wir werden heute noch
bezeichnet als Sachen. Und genau so werden wir leider allzu häufig auch
behandelt! Aber wir sind Lebewesen, genau wir ihr Menschen Lebewesen seid.
Was unterscheidet uns denn? Wie
oft wurde behauptet, wir Tiere hätten keine Gefühle, keine Empfindungen. Doch
mitnichten. Siehe da: Gerade die moderne Wissenschaft hat das Gegenteil
herausgefunden. Fast täglich werden neue Beispiele dafür geliefert, dass wir
Tiere sehr wohl Gefühle haben. Das wir Trauer, Leid und Freude empfinden! Das
wir einfühlsame, mitfühlende Wesen sind. Oh ja, ihr Hundemenschen habt das
ohnehin schon lange gewusst. Aber nun frage ich euch: Warum gibt es noch immer
solch mehr als fragwürdige Ausbildungsmethoden wie zum Beispiel die Stromhalsbänder?
Warum werden wir so oft unter unwürdigen Bedingungen gehalten? Warum dienen wir
für manche nur als Sportgeräte, die zu funktionieren haben? Warum werden
Hündinnen als Produktionsmaschinen in Zuchtstätten missbraucht? Warum werden
bei einigen Rassen in manchen Ländern noch immer Schwänze und Ohren kupiert?
Warum gibt es noch immer Qualzuchten, nur, weil sich so manch - ach so
intelligenter - Mensch irgendein absurdes Schönheitsideal vorstellt? Und -
Warum werden so viele von uns immer wieder gequält, gefoltert. Seht ihr denn
nicht das Leid, die Angst in unsren Augen. Fühlt ihr nicht unseren Schmerz?
Also, liebe Menschen, ihr seid
doch die Krone der Schöpfung! Klar habt ihr uns Tieren einiges voraus, wie etwa
die Literatur, die Musik, die Malerei oder die Wissenschaft. Da können wir
nicht mithalten. Aber, gerade weil ihr die Krone seid, das Spitzenmodell der
Evolution, gerade deswegen tragt ihr auch eine gewaltige Verantwortung für eure
Mitgeschöpfe. Gerade deswegen sollt ihr, nein, müsst ihr auch Achtung haben vor
den Wundern der Schöpfung. Gerade deswegen muss euch bewusst sein, dass jedes
Lebewesen seine ihm eigene Würde hat. Behandelt uns auch dementsprechend! Wir
haben weder Legebatterien noch Massenhaltung verdient! Wir haben weder sinnlose
Trainingsmethoden voller Gewalt noch das schmachvolle Leben als Modeaccessoire
verdient. Wir haben es nicht verdient, als Versuchstiere in Laborkäfigen dahin
zu vegetieren. Nein, wir sind Individuen, wir sind Persönlichkeiten mit unseren
Bedürfnissen und Ansprüchen. Bitte, akzeptiert das!
Respekt ist Achtung, Achtung
führt zu Würde. Damit schließt sich der Kreis. Ich, die Labradorhündin Alexa,
habe das Glück, in einem Umfeld, einer Familie zu leben, die meine Würde als
Lebewesen respektiert, die mir mit Achtung begegnet. Leider aber weiß ich, dass
viele Haustiere, geschweige denn viele Wildtiere, diese Achtung vor der Würde
des Lebens schmerzlich vermissen.
Mein Traum ist, dass sich dies
ändert. Mein Appell an euch, liebe Leserinnen und Leser, ist, dass ihr diese,
meine Gedanken in die Welt hinaustragt. Damit eines Tages dieser Traum Realität
wird, dass eines Tages die Menschen uns Tiere respektieren - und würdevoll
behandeln. Und damit weiter einen Schritt machen auf dem Weg, auch allen
Menschen respektvoll und würdevoll zu begegnen. Damit das erreicht wird, was
mit einem Wort so schön benannt wird: Humanität. Eine Humanität, die alles
Leben mit einschließt!
So long und bis bald, eure Alexa!
Wieder wunderschön und so wahr geschrieben, liebe Alexa! Ich bin au deiner Seite, voll und ganz....und unsere "Emma" auch!
AntwortenLöschenAlles Liebe und auf dass ich noch viel lese von dir !
GlG
margit
Dankeschön, liebe Margit
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