Hallo Leute! Ich
habe mich jetzt schon eine Zeit lang nicht zu Wort gemeldet und das hat leider
einen traurigen Grund. Mein bester Kumpel, meine dickste Freundin, meine
Seelenverwandte, meine Rania, sie ist schwer krank. Sie ist todkrank, sie hat
Krebs in seiner aggressiven Form. Das Licht von Rainas Lebenskerze flackert,
der Docht ist schon ganz kurz, das Wachs fast verbraucht. Bald wird sie
verlöschen. Rania wird von uns gehen.
Leider trifft
diese gemeine, fiese Krankheit auch uns Hunde. Irgendwo im Körper geraten
Zellen aus dem Gleichgewicht, sind außer Rand und Band und teilen sich
ungehemmt. Sie wuchern. Ein Tumor ist geboren und beginnt das filigrane Gefüge
eines gesunden Organismus zu zerstören.
Gegen diese
bösartige, aggressive Krankheit helfen leider nur aggressive Methoden, falls
sie überhaupt helfen. Ich meine damit die berüchtigte Chemotherapie. Die dabei
eingesetzten Moleküle haben aber leider kein Gehirn und greifen alles an, was
in ihr Erkennungssystem passt, eben nicht nur die Tumorzellen, sondern auch
andere sich natürlich schnell teilende Zellen, wie zum Beispiel die Darmzellen
oder die Bestandteile des Immunsystems. Also eigentlich treibt man den Teufel
mit dem Belzebub aus. Wenn’s zumindest gegen den Tumor hilft, nimmt man die
Nebenwirkungen ja in Kauf. Aber Rania hat leider die Arschkarte gezogen, um es
so deutlich und deftig zu sagen. Ihr Lymphom zeigt die T-Zellen, das sind die
ganz bösartigen und resistenten, die auch kaum auf die Chemotherapie
ansprechen. Herrchen und Frauchen haben nach dieser Diagnose beschlossen, die
Chemotherapie abzusetzen. So schwer es mir fällt, aber ich muss ihnen da
zustimmen. Meine Rania soll nicht unnötig gequält werden, sie leidet jetzt noch
unter den Nebenwirkungen der ersten Chemotherapie-Dosis.
Es ist so schwer.
Erste gestern war ich mit Herrchen und Rania auf unserer geliebten Wiese
unterwegs. Rania hat sich im Herbstgras gewälzt wie in alten Tagen, ich bin um
sie herumgesaust und gehüpft, aber das hat sie natürlich nicht beeindruckt.
Rania ist schon viel zu schwach und müde, um zu spielen. Schließlich habe ich
sie zumindest abgeschnuppert, darin waren wir uns einig. Spielen und Laufen
geht eben nicht mehr.
Frauchen und
Herrchen sind natürlich sehr traurig. Sie hatten ja eine noch längere
gemeinsame Zeit mit ihr und viel erlebt. Dabei wird mir aber auch bewusst, dass
Rania ein erfülltes Leben hatte, sie hat viel gelernt, hat Tolles erlebt und
hatte auch immer ihren Spaß. Bei allen war sie mit ihrem liebevollen Wesen gern
gesehen. Das wird uns in Erinnerung bleiben.
Meine Rania, all
diese Zeilen klingen schon wie ein Nachruf. Noch weilst du unter uns, noch
wirst du von deinem Frauchen und deinem Herrchen umsorgt, geliebt, gehegt und
gepflegt. Wir alle wissen, dass die Lebensspanne, die dir noch vergönnt ist, sehr
begrenzt ist. Diese Zeit aber wollen wir so schön verbringen wie möglich. Und
auch wenn es dann für dich so weit sein wird, uns körperlich zu verlassen, so
wirst du im Geiste immer unter uns sein.
You will be always in our mind. Deine Alexa!