Hallo Leute.
Heute werde ich mich mal ein bisschen als Philosophin betätigen. Ja, okay, ich
bin ja nur ein Hund, ein Tier. Aber damit sind wir schon beim ersten Punkt.
Zählen alle Lebewesen gleich oder nicht? Viele, viele Jahre lang wurde doch
behauptet, dass wir Tiere nicht empfinden, dass wir quasi nur Maschinen sind.
Aber dem ist nicht so. Ihr als Menschen, die mit Hunden (und sicher noch
anderen Tieren) zusammen lebt, ihr wisst das schon längst. Mittlerweile ist die
Sache auch wissenschaftlich untermauert. Ja, wir Tiere haben Gefühle. Wir
empfinden Freude und Trauer, Schmerz, Leid und Angst, Zuneigung und Liebe. Wenn
ihr Menschen genau hinseht, und zwar nicht nur mit den rein physischen Augen,
dann werdet ihr das sehr rasch merken.
Somit stellt
sich mir als nächstes die Frage, warum so viele Menschen, nach ihrer eigenen
Definition die Krone der Schöpfung, derart herablassend, herabwürdigend mit
Tieren umgehen. Warum tun sie uns so viel Leid an, warum quälen und foltern sie
uns, fügen uns Schmerzen zu und empfinden offenbar Freude dabei? Okay, man
könnte nun einwenden, dass die Menschen all diese Dinge auch einander antun.
Damit ist aber noch nicht die Frage beantwortet: Warum? Was läuft falsch bei
euch? Was dem Fass noch den Boden ausschlägt: Ihr bringt auch noch Vertreter
meiner Spezies dazu, es euch gleich zu tun. Ihr züchtet und „erzieht“ Hunde
dazu, übereinander herzufallen und über andere Menschen herzufallen! Tickt ihr
noch ganz richtig?
So, das musste
jetzt mal raus. Ich weiß schon, es ist wie immer: Diejenigen, welche diese
Zeilen lesen, die betrifft das eigentlich nicht, die sind nicht so pervers
veranlagt. Dennoch: Denkt auch ihr darüber nach und bezieht Stellung, wenn euch
solch abartigen Dinge unterkommen!
Also, wir Tiere
haben Gefühle. Wie steht es um dieses berühmte ominöse Ding, das Seele genannt
wird? Am Beginn sind wir alle eine Zelle, die teilt sich immer weiter, ist
schließlich ein kleiner Zellhaufen, aus dem sich faszinierender Weise die
einzelnen Teile unserer Körper bilden, komplexe Organe wie das Auge. Und in den
vielen, vielen Zellen, aus denen ich zum Beispiel bestehe, laufen jede Sekunde
unzählige chemische Prozesse ab, die mich am Leben erhalten. Eine ungemein
fantastische Welt, je genauer man hinblickt. Allein das ruft schon Ehrfurcht
vor dem Wunder der Schöpfung hervor.
Aber sind wir
damit schon am Ende? Leben entsteht, wird durch hohen Energieaufwand einige
Jahre und Jahrzehnte erhalten und vergeht dann wieder. Die Körper zerfallen in
Moleküle und Atome, welche die Grundlage für wieder neues Leben sind. Ein
schier ewiger Kreislauf. Bleibt sonst nichts übrig? Oder ist da noch mehr, eben
eine Seele, die diesen Prozess überlebt und in irgendeiner Form weiter besteht?
Wenn Herrchen
oder Frauchen und ich uns tief in die Augen blicken, dann spüren wir, dass es da
etwas gibt, das über das rein Organische hinausgeht. Dass da etwas ist, das uns
verbindet und das bleiben wird. Etwas, das alles Leben auf diesem Planeten
verknüpft zu einem gemeinsamen Netz.
Jeder Mensch,
der sich öffnet, der sich seinen Gefühlen stellt und der dazu steht, dass er
eine Seele hat, der wird diese Verbundenheit spüren und empfinden. Er wird
erkennen, dass jeder Organismus auf diesem Planeten seinen Zweck und seine
Bestimmung hat, dass er seine Daseinsberechtigung hat und dass er jedem Leben auf dieser Welt, diesem kleinen
Staubkorn im All, mit Respekt begegnen muss.
Um wieder auf
uns Hunde zurückzukommen: Aus all meinen Gedanken sollte klar geworden sein,
dass jeder Hund eine eigene Persönlichkeit ist und als solche wahrgenommen
werden will. Wir sind euch Menschen treue Begleiter und in bedingungsloser
Liebe ergeben. Im Gegenzug erwarten wir uns, dass ihr uns nicht als seelenlose
Maschinen und gefühllose Geräte seht, die auf ein Kommando hin immer und
überall gleich parieren. Denkt dabei auch mal über euch selbst nach.
Funktioniert ihr jeden Tag gleich und perfekt?
So, heute ist
also die etwas nachdenkliche und nicht die vorlaute und freche Alexa zu Wort
gekommen. Ich hoffe, euch etwas zum Überlegen gegeben zu haben. So long und bis
zum nächsten Mal, eure Alexa.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen