Sonntag, 2. Juli 2017

Nicht Maschinen, sondern fühlende Seelen sind wir



Hallo Leute. Heute werde ich mich mal ein bisschen als Philosophin betätigen. Ja, okay, ich bin ja nur ein Hund, ein Tier. Aber damit sind wir schon beim ersten Punkt. Zählen alle Lebewesen gleich oder nicht? Viele, viele Jahre lang wurde doch behauptet, dass wir Tiere nicht empfinden, dass wir quasi nur Maschinen sind. Aber dem ist nicht so. Ihr als Menschen, die mit Hunden (und sicher noch anderen Tieren) zusammen lebt, ihr wisst das schon längst. Mittlerweile ist die Sache auch wissenschaftlich untermauert. Ja, wir Tiere haben Gefühle. Wir empfinden Freude und Trauer, Schmerz, Leid und Angst, Zuneigung und Liebe. Wenn ihr Menschen genau hinseht, und zwar nicht nur mit den rein physischen Augen, dann werdet ihr das sehr rasch merken.
Somit stellt sich mir als nächstes die Frage, warum so viele Menschen, nach ihrer eigenen Definition die Krone der Schöpfung, derart herablassend, herabwürdigend mit Tieren umgehen. Warum tun sie uns so viel Leid an, warum quälen und foltern sie uns, fügen uns Schmerzen zu und empfinden offenbar Freude dabei? Okay, man könnte nun einwenden, dass die Menschen all diese Dinge auch einander antun. Damit ist aber noch nicht die Frage beantwortet: Warum? Was läuft falsch bei euch? Was dem Fass noch den Boden ausschlägt: Ihr bringt auch noch Vertreter meiner Spezies dazu, es euch gleich zu tun. Ihr züchtet und „erzieht“ Hunde dazu, übereinander herzufallen und über andere Menschen herzufallen! Tickt ihr noch ganz richtig?
So, das musste jetzt mal raus. Ich weiß schon, es ist wie immer: Diejenigen, welche diese Zeilen lesen, die betrifft das eigentlich nicht, die sind nicht so pervers veranlagt. Dennoch: Denkt auch ihr darüber nach und bezieht Stellung, wenn euch solch abartigen Dinge unterkommen!
Also, wir Tiere haben Gefühle. Wie steht es um dieses berühmte ominöse Ding, das Seele genannt wird? Am Beginn sind wir alle eine Zelle, die teilt sich immer weiter, ist schließlich ein kleiner Zellhaufen, aus dem sich faszinierender Weise die einzelnen Teile unserer Körper bilden, komplexe Organe wie das Auge. Und in den vielen, vielen Zellen, aus denen ich zum Beispiel bestehe, laufen jede Sekunde unzählige chemische Prozesse ab, die mich am Leben erhalten. Eine ungemein fantastische Welt, je genauer man hinblickt. Allein das ruft schon Ehrfurcht vor dem Wunder der Schöpfung hervor.
Aber sind wir damit schon am Ende? Leben entsteht, wird durch hohen Energieaufwand einige Jahre und Jahrzehnte erhalten und vergeht dann wieder. Die Körper zerfallen in Moleküle und Atome, welche die Grundlage für wieder neues Leben sind. Ein schier ewiger Kreislauf. Bleibt sonst nichts übrig? Oder ist da noch mehr, eben eine Seele, die diesen Prozess überlebt und in irgendeiner Form weiter besteht?
Wenn Herrchen oder Frauchen und ich uns tief in die Augen blicken, dann spüren wir, dass es da etwas gibt, das über das rein Organische hinausgeht. Dass da etwas ist, das uns verbindet und das bleiben wird. Etwas, das alles Leben auf diesem Planeten verknüpft zu einem gemeinsamen Netz.
Jeder Mensch, der sich öffnet, der sich seinen Gefühlen stellt und der dazu steht, dass er eine Seele hat, der wird diese Verbundenheit spüren und empfinden. Er wird erkennen, dass jeder Organismus auf diesem Planeten seinen Zweck und seine Bestimmung hat, dass er seine Daseinsberechtigung hat und dass er jedem Leben auf dieser Welt, diesem kleinen Staubkorn im All, mit Respekt begegnen muss.
Um wieder auf uns Hunde zurückzukommen: Aus all meinen Gedanken sollte klar geworden sein, dass jeder Hund eine eigene Persönlichkeit ist und als solche wahrgenommen werden will. Wir sind euch Menschen treue Begleiter und in bedingungsloser Liebe ergeben. Im Gegenzug erwarten wir uns, dass ihr uns nicht als seelenlose Maschinen und gefühllose Geräte seht, die auf ein Kommando hin immer und überall gleich parieren. Denkt dabei auch mal über euch selbst nach. Funktioniert ihr jeden Tag gleich und perfekt?

So, heute ist also die etwas nachdenkliche und nicht die vorlaute und freche Alexa zu Wort gekommen. Ich hoffe, euch etwas zum Überlegen gegeben zu haben. So long und bis zum nächsten Mal, eure Alexa.

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