Montag, 30. Januar 2017

Freunde fürs Leben

Hallo! Bei dieser Gelegenheit muss ich mich jetzt mal den Leserinnen und Lesern vorstellen. Mein Name ist Alexa, ich bin eine schwarze Labrador-Dame und mittlerweile auch schon drei Jahre alt. Geboren bin ich auf einem Bauernhof im Waldviertel und meine jetziger Wohnort ist gar nicht so weit davon entfernt.
So, und nun zum heutigen Thema. Als mich Frauchen und Herrchen damals in mein neues Zuhause holten, wartete dort schon eine Überraschung auf mich: Rania. Na ja, so ganz überraschend war es nun auch wieder nicht, denn sie hatte mich schon besucht, als ich noch als Welpe am Bauernhof herumwuselte. Aber dass die hier wohnt, das war mir nicht klar. Ich dachte, ich würde an jetzt als verwöhntes und umhegtes Einzelkind im Mittelpunkt stehen.
Sehr rasch stellte sich aber heraus, dass es mit Rania sehr lustig war. Damals war sie eine sieben Jahre alte Labi-Dame. Als ich das erste Mal versuchte, ihr etwas aus dem Futternapf zu stehlen, hat sie mich gleich zurechtgewiesen. Damit war das ein für alle Mal geklärt: Mein Fressen, dein Fressen. Aber beim Spielzeug war sie nicht so pingelig, da durfte ich alles haben. Und wenn wir draußen auf der Wiese waren, dann ging so richtig die Post ab.
Mittlerweile ist Rania leider blind geworden. Das Herumtoben geht jetzt nicht mehr, aber wir sind ein Herz und eine Seele und oft kuscheln wir auch zusammen. Und auf meine Rania passe ich natürlich auf. So wie neulich bei der Tierärztin, als wir zur Blutabnahme waren. Als sie gepikst wurde, habe ich das ganz genau beobachtet. wehe, die tun meiner Freundin etwas, dann kriegen sie es mit mir zu tun!
Ja, Freundinnen fürs Leben. Das gibt es auch bei uns Hunden. Über meine Rania lasse ich nichts kommen, auch wenn ich sie manchmal sekkiere. Aber ich bin ja noch jung!

Donnerstag, 26. Januar 2017

Das Leben macht Spaß


Was ist das Schönste im Leben eines Labradors - und natürlich auch aller anderen Hunde? Ja, ja, auch das Fressen. Ich kenne unseren Ruf! Aber noch viel schöner ist ein lustiges und ausgelassenes Spiel, entweder mit Frauchen und Herrchen oder mit einem Hunde-Spielpartner.
Gerne tobe ich mit meiner Gefährtin Rania herum. Sie hat leider nur ein Problem: Sie ist blind. Aber manchmal merkt man das gar nicht. Ihre Ohren und vor allem ihr Näschen sind ja noch voll in Ordnung und wenn sie gut drauf ist, dann steigt sie begeistert auf meine Spielaufforderung ein. Oft hüpft sie natürlich ins Leere, ja, ich bin schon ein bisschen gemein auch. Aber manchmal erwischt sie mich, dann laufe ich wieder davon und Rania hoppelt hinter mir her. Nach ein paar Schritten bleibt sie stehen, legt ihren Kopf schief und lauscht. Damit das Spiel weitergeht, drehe ich natürlich natürlich sofort um und laufe wieder zu ihr hin.
Das geht ein paar Minuten so, dann wird die gute Rania müde. ich verstehe das, sie ist ja doch um einige Jährchen älter als ich und muss sich voll konzentrieren.
Nach dem Spiel trotten wir nach Hause, um unserer zweitliebsten Beschäftigung nachzugehen. Nein, nicht Fressen! Immer diese Vorurteile. Natürlich werden wir jetzt mit Frauchen und Herrchen eine Runde kuscheln.

Mittwoch, 25. Januar 2017

Was heißt Dominanz?

Hallo Leute. ich muss heute mal ein ernstes Thema aufgreifen. Nein, es betrifft nicht die Futtermenge, die für einen Labrador wie mich prinzipiell zu wenig ist. Ich möchte heute etwas über das Thema der Dominanz schreiben. Dominanz hat etwas damit zu tun, dass man über andere bestimmt, ja, dass man andere beherrscht. Lange Zeit wurde das als gegeben angenommen in den Wolfsrudeln, die damals allerdings nicht in Freiheit, sondern in Gehegen studiert wurden. Mittlerweile hat die Forschung herausgefunden, dass es diese Art von Dominanz im Familienverband frei lebender Wölfe nicht gibt. Vielmehr geht es hier um Zusammenarbeit, um Respekt und um Autorität, die sich aus Lebenserfahrung und - bei Menschen würde man es wohl so sagen - aus Charisma ergibt.
Bei uns Hunden ist das nicht viel anders. Unser Familienverband, das sind Frauchen und Herrchen sowie andere Hundegenossen, wenn mehrere zusammenleben. Im Gegensatz zu früheren Lehrmeinungen unter Hundetrainern- und erziehern wollen wir nicht unterworfen werden und unser Wille, unsere Persönlichkeit will nicht gebrochen werden. Manche vertreten diese Meinung leider noch heute! Durch Bindung und Vertrauen entsteht der Respekt, den wir unseren Menschen gegenüber haben. Und wenn sie sich den erworben und verdient haben, dann folgen wir ihnen durch dick und dünn.
Und noch eins: Wenn ich als erster durch die offenen Haustür gehe, dann bin ich neugierig auf die Welt und nicht dominant. Wenn ich am Sofa oder im Bett liege, dann bin ich ein Fan von Bequemlichkeit und nicht dominant.
Aber lasst euch auch das gesagt sein: Wir Hunde sind keine Fans der Laisser-faire-Erziehung. Wir wollen einen klaren Weg, wir wollen eine Richtung, an der wir uns orientieren können. Nur wenn das nicht gegeben ist, dann versuchen wir selbst die Regeln aufzustellen. Dann gelten wir als dominant, als die, die unsere Menschen bestimmen wollen. Aber das ist nicht der Fall. Es ist uns in der Partnerschaft mit unseren Menschen viel lieber, wenn wir die sind, die folgen, nicht die, die vorausgehen und vorgeben, wo es lang geht.
Noch einmal zum Abschluss: Liebevolles, aber eindeutiges und für uns nachvollziehbares Setzen von Grenzen und Orientierungsmarken, das ist es, was wir Hunde wollen und brauchen. In der Mensch-Hund-Beziehung braucht keiner den anderen dominieren.

Montag, 23. Januar 2017

Gefunden!

Könnt ihr euch noch erinnern? Vor ein paar Tagen hab ich mit Herrchen gespielt. Da Übliche halt: Er wirft, ich renne und bringe. Und dann haben wir das Spielzeug im tiefen Schnee nicht mehr gefunden, das heißt, Warten bis zum Frühjahr. Jaaaaaa, aber nicht mit uns Labis!!!!!!!!! Wir finden alles! Nicht nur Fressbares. Vorgestern habe ich mir gedacht, das gibt's doch nicht, dass dieses Teil einfach verschwunden ist. Natürlich habe ich mir ganz genau gemerkt, wo es ungefährt aufgekommen ist. Und eine Labi-Nase lässt sich nicht so leicht entmutigen. Also habe ich mir die Gegend noch einmal genau angesehen, beziehungsweise, angeschnüffelt. Und siehe da: Plötzlich eine bekannter Geruch. Ein bisschen tiefer graben im Schnee und da ist es ja schon, mein Spielzeug! Ich hebe es mit dem Maul auf und schaue stolz in Richtung Herrchen. Der ist ganz begeistert und lobt mich überschwänglich. Das haut meinen Serotoninspiegel in ungeahnte Höhen. Natürlich wird jetzt noch ein bisschen gespielt, bevor ich dann mit stolzgeschwellter Brust, das Spielzeug in meinem Maul und das Herrchen an meiner Seite, nach Hause gehe.

Ups, Entschuldigung!

Diesmal schreibe ich aus der Sicht von Herrchen. Also Folgendes hat sich unlängst zugetragen. Ich war mit meinen zwei Gabi-Mädls spazieren und - wie m meistens - hat die Junge (auch schon drei Jahre alt) am Ende noch einmal einen Energieanfall bekommen und ist ihre Runden gezogen. Die ältere und leider seit zwei Jahren blinde Rania bleibt dann in der Regel stehen und wartet, bis alles vorüber ist. Sicher ist sicher! Aber dann ist es passiert. Alexa rennt direkt in Tania hinein und gibt ihr einen Kinnhaken. Die Folge ist ein Jauler. Ich will Alexa schon zurechtweisen. Aber was macht sie? Sie wendet sich sofort Rania zu, schleckt ihr über die Schnauze und drückt sich an sie. Ja, sie entschuldigt sich für ihre Ungestümheit. Da sage noch einer, Hunde haben keine Gefühle! Dieses kurze Erlebnis hat mich wieder einmal zum Nachdenken gebracht. Zum Nachdenken über die Überheblichkeit, mit der wir Menschen oft den Tieren begegnen und ihnen so wenig zutrauen.

Sonntag, 22. Januar 2017

Freiheit genießen

Heute war ein super Tag. Herrliches Winterwetter, kalt und sonnig. Nach wie vor liegt der Pulverschnee über der Landschaft. Was kann es da Schöneres geben an einem Sonntag Vormittag als mit Herrchen zu einem kleinen Abenteuer auszurücken. Eine kleine Wanderung ist angesagt. Oh ja, er nimmt die kurze Leine. Das heißt auf der einen Seite brav gehen (wenn ich nach vorn ziehe, wird er immer ein bisschen sauer), auf der anderen Seite kann ich mich aber auch auf etwas Freilauf einstellen - wenn ich brav bin. Okay, der erste Teil der Strecke führt über die Straße, da muss ich angeleint bleiben. Doch kaum kommen wir hinaus in die freie Natur, da greift Herrchen schon nach dem Karabiner. Klick, noch auf das Frei-Kommando warten und ab geht's. Laufen, Toben, Springen, Schnüffeln, Steckerl ausgraben, tragen, herumwerfen und zerstören. Das macht Spaß. Wenn ich nicht zu weit weglaufe und immer wieder brav Kontakt aufnehme, dann bleibt das auch so. Ab und zu ruft mich Herrchen, dann sause ich zu ihm hin, hole mir eine kurze Streicheleinheit und schon geht die Post wieder ab. Ach, das Leben ist schön! Sogar im Wald darf ich heute frei herumlaufen. Da gibt es soooo viele interessante Spuren. Okay, jetzt hab ich es übertrieben. Herrchen ruft mich und ich werde wieder angeleint. Schade, gerade in diesem Moment springen drei Rehe über den Weg. Das wäre sicher spannend und lustig geworden. Na ja, für Herrchen wohl nicht. Den letzten Teil des Weges gehen wir gemeinsam und schön langsam werde ich eh müde. Nach zwei Stunden kommen wir wieder zu Hause an. Ich kann gerade noch Frauchen und meinen Kunpel Rania begrüßen, dann falle ich um. Schnauf!!!!

Freitag, 20. Januar 2017

Im Land der Träume


Es war wieder ein langer und ausgefüllter Tag. So viel erlebt, so viel gelernt, so viele Abenteuer und Erfahrungen. Das muss erst verarbeitet werden. Am besten geht das im Schlaf. Da war doch dieser interessante Geruch, dem ich unbedingt nachgehen musste, meine Nase konnte nicht widerstehen. Minutenlang habe ich den Grashalm beschnuppert und mir ist einfach nicht eingefallen, wer diesen Duft hinterlassen hat, obwohl ich mir ganz sicher bin, dass ich dem - ja, ein Rüde war's - schon einmal begegnet bin. Ja, in der Hundeschule war ich heute auch wieder mit Herrchen. Ein bisschen Fuß gehen, Platz und Sitz üben und solche Dinge eben. Als Belohnung gab es Leckerli und am Ende ein ausgiebiges und ausgelassenen Spiel. Auch viele alte Bekannte habe ich dort wieder getroffen. Da war einiges auszutauschen. Am Abend sind wir dann noch gemeinsam in ein Restaurant gegangen; Frauchen war auch mit. Auch dieser Tagesabschluss war voller bekannter, neuer und interessanter Eindrücke. Daheim angekommen habe ich noch den Futternapf geleert und danach bin ich umgefallen. Mein Gehirn hat jetzt viel aufzuarbeiten. Also schließe ich meine Augen, Strecke mich noch einmal genussvoll durch und wandere in das weite Land der Träume.
Spaß im Schnee

Es ist eiskalt. Die Sonne bringt den Pulverschnee auf den Feldern und Wiesen zum Glitzern. Als was gibt es Schöneres als mit dem Wuff rauszugehen und herumzutoben und zu spielen. Voller Erwartung hüpft der Vierbeiner herum, die großen Augen auf mich gerichtet - oder eher auf die Jackentasche. Denn darin ist das heiß geliebte Spielzeug noch gut verborgen. Endlich wird es herausgeholt, Herrchens Arm hebt sich, holt zum Wurf aus. Jaaaa! Da fliegt es! Nichts wie hinterher, ohne Rücksicht auf Verluste. So, und wo ist es nun? Genau da ist doch aufgekommen und jetzt ist da nicht als Schnee! So eine Hartgummi-Beißwurst kann sich ganz schön eingraben in den 20-30 cm lockerem Schnee. Ah, da kommt Herrchen auch schon und hilft mir suchen. Er greift nach etwas. Verdammt, diesmal war er schneller, mein Näschen ist durch die Kälte doch etwas gehandicapt. Aber schon geht das Spiel weiter. Endergebnis: Einmal hat's Herrchen gefunden, einmal ich und einmal - na ja, warten wir auf das Frühjahr und schauen wir dann, was der wegtauende Schnee so freigibt.
Der Kampf am Morgen

Der Morgen beginnt wunderbar.Die Gassirunde heißt Herumrennen, Toben im frischen Schnee, Schnüffeln an jedem Urintröpfchen, das ein anderer Vierbeiner hinterlassen hat und, na ja, auch selbst seine Botschaften hinterlassen. Und daheim wartet schon der voll gefüllte Futternapf. Da haben wir aber ein Problem. Beim Heimkommen hat Herrchen die lästige Angewohnheit, dass zunächst einmal die Pfoten abgewischt werden müssen, damit Frauchen danach nicht so viel den Boden aufwischen muss. Leider haben wir da ein bisschen unterschiedliche Ansichten über die Gründlichkeit der Ausführung dieser Tätigkeit, denn der Magen knurrt und der Sabber rinnt. Das gibt sehr oft eine kurze, manchmal heftige Auseinandersetzung. Aber egal, das ist rasch überstanden. Die Futterschüssel wird danach in Rekordzeit geleert, der treueste und liebevollste Hundeblick wird aufgesetzt und die Welt ist wieder in Ordnung. Eine Streicheleinheit gibt's auch noch!
Auch im tiefsten Winter will trainiert werden. Das Thermometer steht weit unter Null, auf dem Platz liegt der Schnee zumindest knöchelhoch. Das alles ist aber lange kein Grund, auf ein - zumindest kurzes - Training zu verzichten. Auch wenn die Finger fast abfrieren, das Leckerli zur Bestätigung muss sein. Und dazwischen gibt es natürlich Spiel - und da wird einem schon ganz schön warm, wenn um das Beißkissen gerauft wird. Der Pulverschnee spritzt unter den Pfoten weg, wenn der Auf dem geworfenen Spielzeug nachsaust. Beim Zurückkommen ist die Schnauze schneeweiß und vom Bart hängen die Eiszapfen herab. Die Lunge pumpt kühlen Sauerstoff in die Lungen und der Atemhauch dampft aus dem offenen Maul. Nur ein paar Minuten - aber der Winter kann den gemeinsamen Spaß nicht einbremsen.
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